Manche schwere Augenverletzungen, meist durch Unfälle entstanden, benötigen sofortige medizinische Maßnahmen, um einen Verlust der Sehkraft zu verhindern. Bei kleinere Schrammen und Schürfwunden genügt oftmals eine einfache Kontrolle auf etwaige Infektionen durch den behandelnden Arzt. Diese sind für den Doktor einfach in den Griff zu bekommen.

Der gesunde Menschenverstand ist immer noch die beste Vorsorge zum Thema Unfallrisiken. Verwenden Sie bei gefährlichen Tätigkeiten eine gute Schutzbrille die eine Protektion der Augen gewährleistet. 

 Hier eine Zusammenstellung der typischsten Verletzungsarten:

Sterile Kochsalzlösung wird zum Ausspülen verunreinigter Augen verwendet.

Fremdkörper im Auge

Ob zu Hause, in der Schule oder am Arbeitsplatz - ständig ist unser Körper äußeren Umwelteinfüssen ausgesetzt. Sand- und Staubpartikel können einem beim Gehen ins Auge geweht werden. Am häufigsten werden bei Arbeit und Hobby zugezogene Augenverletzungen durch Holz- und Metallsplitter oder Sand verursacht. Sogar Insekten können in die Augen geraten. Bei Unfällen dieser Art ist umgehend ein Arzt aufzusuchen. Einen Fremdkörper durch Reiben zu entfernen, erhöht das Infektionsrisiko der sowieso schon irritierten Wunde und oft wird das Objekt noch tiefer in den Augapgel gedrängt. Es ist die Aufgabe des Fachpersonals, sich um den Störenfried zu kümmern. Schützen Sie auf dem Weg zum Augenarzt oder der Notaufnahme das betroffene Auge mit einer Kompresse oder einer Augenklappe.

Abschürfungen auf der Hornhaut

Hornhautabschürfungen werden durch eindringende Gegenstände verursacht und häufig auch durch zu intensives Reiben der Augen nach dem Eindringen von Fremdkörpern. Unfälle dieser Art können schmerzhaft sein und erhöhen die Lichtempfindlichkeit des Sehapparats. Um langfristige Schädigungen von Hornhaut und Pupille auszuschließen, ist der Gang zum Augenarzt unvermeidlich. Eindringende und Infektionen verursachende Viren, Pilze oder Bakterien müssen fachgerecht behandelt werden. 

Ein verletzter Augapfel bietet den perfekten Nährboden für keimende Pilzsporen und Bakterienherde. Manche dieser Infektionen können innerhalb von 24 Stunden einen so großen Schaden anrichten, dass sogar der Verlust des Augenlichts zu befürchen ist. Besonders schmutzige Objekte sind normalerweise voller Keime, wie z.B. zur Gartenarbeit benutzte Werkzeuge. Auch ungewaschene Fingernägel beherbergen unzählige Bakterien.

Unterlassen Sie das Reiben der Augen nach dem Eindringen von Objekten. Bakterien bevorzugen dunkle und warme Orte, und das Auge bietet als feuchtes Milieu eine hervorragende Brutstätte für Infektionsherde. Sollten Sie eine Entzündung bemerken, wird der Besuch eines Arztes strengstens Empfohlen.

Verätzungen

Personen, die mit chemischen Zusammensetzungen arbeiten, sind einem besonders hohen Risiko durch Verätzungen ausgesetzt. Bei der kleinsten Unachtsamkeit können Chemikalien ins Auge gelangen und verheerenden Schaden anrichten. Im Ernstfall ist die gesamte Augenpartie umgehend für mindestens 15 Minuten unter fließendem Leitungswasser auszuspülen. Informationen zur richtigen Vorgehensweise finden sich auf der Verpackung des Produkts. Hersteller müssen laut EU-Richtlinien darüber Auskunft geben. Der Gang zur Notaufnahme ist meistens nicht vermeidbar.

Durch Chemikalien verursachte Verbrennungen und Verätzungen sind oft auf Unachsamkeit zurückzuführen. Häufig wird der Vorfall ganz einfach nicht als gefährlich angesehen; z.B. das Kontaminieren mit Haarprodukten und anderen Pflegemitteln oder durch Haushaltsreiniger. Die betroffene Stelle sollte durch das Auflegen von kalten Kompressen, die eine Schwellung vermindern, behandelt werden. Medizinische Hilfe ist auch hier notwendig. 

Schwellungen der Augen

Subkonjunktivale Blutungen heilen meistens ganz von selber ab.

Subkonjunktivale Blutungen

Subkonjunktivale Blutungen können sowohl vom inneren des Auges nach außen, als auch von außen nach innen verlaufen. Sie können das gesamte Auge oder nur einen Teil betreffen. Sie sind schmerzlos und führen nicht zum Verlust der Sehkraft. Die Bindehäute sind gerötet; dieser Effekt verschwindet normalerweise nach einiger Zeit.

Traumatische Irisentzündung

Eine Entzündung der Iris wird als traumatisch bezeichnet, wenn diese als Folge einer Augenverletzung auftritt. Sie sind ein häufiger Verursacher von Irisentzündungen. Die durch auftreffende Schlagkraft entstanden Verletzung muß ärztlich versorgt werden, um eine Verminderung der Sehkraft auszuschließen.

Eine Orbitabodenfraktur ist eine schwerwiegende Verletzung und sollte so schell wie möglich von einem Arzt versorgt werden.

Orbitabodenfrakturen, Blow-Out-Frakturen und Hyphema

Frakturen und Splitterfrakturen, die sich im Bereich der Augenhöhle befinden, werden als Orbitabodenfrakturen bezeichnet. Eine Hyphema ist eine Blutung in der vorderen Augenkammer (der Hohlraum des Auges zwischen Iris und Hornhaut). Bei beiden handelt es sich um schwerwiegende Augenverletzungen, die in manchen Fällen operative Eingriffe erfordern.

Sie entstehen meist durch starke Traumata im Kopfbereich, durch fliegende Projektile oder Schläge und Tritte ins Gesicht.

Notwendige Schritte im Falle einer Augenverletzung

Bei ernsthaften Verletzungen ist umgehend der Notarzt zu verständigen oder die nächste Notaufnahme aufzusuchen. Beachten Sie nach der Notfallbehandlung sämtliche vom Arzt erteilten Hinweise zur Weiterbehandlung genauestens. Kontaktlinsenträger müssen das behandelnde medizinische Personal natürlich über diesen Umstand informieren.

Unfälle, die den Sehapparat betreffen, sollten immer ernst genommen werden. Der Verlust des Augenlichts ist eine extreme Einschränkung der Lebensqualität und kann meist nicht rückgängig gemacht werden!