Die Geschichte der Korrekturbrille
Gemalt im Jahre 1252, handelt es sich hier um die erste Abbildung einer Person die eine Brille trägt. |
In der Kirche von St. Nicolo in Treviso, Italien, hängt ein Gemälde aus dem Jahre 1252. Der Maler, Tomaso da Modena, stellt darauf den domenikanischen Bischof Ugone da Provenza dar. Es handelt sich um die erste Abbildung einer Person mit Brille. Zwar war die Brille des Priesters bei Weitem nichts Besonderes, zwei einfache zusammengebundene Vergrößerungsgläser die er auf der Nase tragen konnte. Sie jedoch auf diesem Bilden zu sehen, ist doch außergewöhnlich.
Die Brille wird bekannt
Gegen 1500 hat gewisser Johannes Kepler damit begonnen, Gläser nach ihrer Stärke einzustufen. Bis anhin waren Gläser nach dem Alter des Trägers eingeordnet worden. Nachdem Gutenberg Mitte des 15. Jahrhunderts die Druckpresse erfunden hatte, wurde die Brille zu einem häufig begrauchten Artikel. Durch die Verbreitung von gedruckten Texten wurden sich immer mehr Leute bewusst, dass sie eine Sehkorrektur benötigten. Zu dieser Zeit wurden Brillen hauptsächlich aus bikonvexen Gläser hergestellt, um Presbyopie (Alterssichtigkeit) bei Personen mittleren Alters zu behandeln. Erst später hat man herausgefunden, dass man mit bikonkaven Gläsern Myopie (Kurzsichtigkeit) behandeln kann.
Mit bikonvexen Gläsern wurde Alterssichtigkeit korrigiert. |
Die Brille wird zum Massenprodukt
Seit ihrem Aufkommen im 15. Jahrhundert bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts wurden Brillen hauptsächlich in Werkzeuggeschäften verkauft. Wie sooft, begannen die Kunden bald nach schöneren Brillengestellen zu verlangen. Mit der Zeit wurden Silber und Gold zum bevorzugten Material für Brillengestelle und deren Anfertigung kam schließlich Juwelieren zu. Händler kauften denen die fertigen Brillen ab und vertrieben sie. Allerdings waren die Gläser, mit gleicher Stärke für beide Augen, schon eingesetzt, zumal es noch keine Apparate gab, um die Augen der Patienten zu messen und so mussten die Kunden eine Brille nach der anderen anprobieren, bis sie die passende Stärke fanden.
In den Vereinigten Staaten begannen anfangs des 20. Jahrhunderts zwei Unternehmen Brillen serienmäßig zu produzieren. Während des Ersten Weltkriegs waren die Lieferungen von Korrekturgläsern aus Europa unterbrochen worden, was es den Firmen Bausch & Lomb und American Optical ermöglicht hat, den Markt zu übernehmen.
Die Formen der Brillengläser
Seit der Erfindung der ersten Brillen im späten Mittelalter bis hin zum 19. Jahrhundert existieren flache, bikonkave oder bikonvexe Gläser. Ab 1804, als erstmals torische Gläser eingeführt wurden, also Gläser mit einer konkaven Hinterseite und einer konvexen Vorderseite, setzte man überlichweise diese in Brillen ein. Torische Gläser wurden in allen Stärken jeweils mit derselben Basiskurve (Krümmung der konvexen Vorderkurve) produziert. Aufgrund der größeren Distanz zwischen Auge und Brillenglas ist das Sichtfeld dieser Gläser erheblich größer, weshalb sie ihren Vorgängern bevorzugt wurden.
Dr. William Crookes entdeckte einen Farbton der Infrarotstrahlen filtert. |
Gefärbte Brillengläser
Seit dem Beginn der Menschheit suchen Leute nach Möglichkeiten um Profit zu machen. Brillenhersteller sind da nicht anders, und es dauerte nicht lange bis getönte Brillengläser auf den Markt kamen. In den Verkaufsargumenten war die Rede, wie mit Farbe Krankheiten behandelt oder die Sehkraft verbessert würde.
Im frühen 19. Jahrhundert waren grüne, blaue und rosafarbene Gläser erhältlich. Die bläulich-grauen Crookesgläser, benannt nach dem britischen Wissenschaftler Dr. William Crookes, kamen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auf den Markt. Crookesgläser filtern Infrarotstrahlen, wurden aber nie sehr populär, da sie graue Schatten unter den Augen des Trägers hinterließen.
Später kreierten Bausch & Lomb einen viel beliebteren Farbton für ihre Rayban® Linie, den sie G-15 nannten. Der dunkelgrüne Ton dieser Brillengläser ist bis heute sehr beliebt.
Basiskurven der Brillengläser
Obwohl periskopische Gläser schon eine deutliche Verbesserung gegenüber flachen, bikonvexen und bikonkaven Gläser darstellten, bereiteten größere Rahmen den Brillenhersteller weiteres Kopfzerbrechen. Dafür entdeckte man, dass je nach Stärke der Gläser und je nach Krümmung der Basiskurve eine geringere optische Verzerrung erreicht werden kann. Diese Brillengläser wurden “Korrektur-Krümmungsgläser” benannt. Es handelt sich um Gläser, deren Basiskurve alle zwei Dioptrien Stärke steiler wird.
Wie es oft der Fall mit Erfindungen ist, war der schwierigste Part des Unterfangens Augenärzte davon zu überzeugen, keine torischen Gläser, dafür die viel begehrenswerteren Korrektur-Krümmungsgläser zu verschreiben.
Brillengläser aus Acryl
Durch Bemühungen in Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg hat man in England viel über die Verarbeitung von Acryl gelernt; dieses Material wurde seiner Widerstandsfähigkeit und Leichtigkeit wegen unter anderem für die Windschutzscheiben der Flugzeuge verwendet. Dank diesem Wissen haben englische Hersteller begonnen, Brillengläser aus Acryl zu produzieren.
Glasbrillen brechen und zerschmettern viel schneller als Kunstoffgläser.
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Es dauerte allerdings nicht lange, bis man wieder von Acrylgläsern absah. Das Material war anfällig für Kratzer und wurde schon nach wenigen Monaten im Lagerhaus gelb.
Die Umstellung von Glas zu Kunstoff
Nach dem Wiederaufbau des Landes und dem Ende der Großen Depression wurden gewisse Haushaltsprodukte wie Frischhaltefolie oder Klebeband allgemein verfügbar. In den 30er Jahren sind zahlreiche Versuche unternommen worden, solide und leichte Kunstoffgläser herzustellen. Kunstoff hat den Alltag gründlich umgekrempelt.
Die Entwicklung von Polymethylmethacrylat (PMMA), umgangssprachlich Acrylglas oder Plexiglas genannt, hatte tief greifende Auswirkungen für die gesamte Branche. Das durchsichtige Material schien bestens für Brillengläser geeignet. Man hat jedoch feststellen müssen, dass dieses Material, ebenso wie Acrylgläser, für Kratzer anfällig war und sich nach wenigen Monaten gelb verfärbte.
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Der Durchbruch wurde 1940 mit der Entwicklung von Columbia Resin #39, oder kurz CR-39 erreicht. CR-39 zeichnet sich durch folgende, für die Optikbranche interessante Eigenschaften aus: ein klares, leichtes Material mit einem Brechungsindex von 1.49. Es eignet sich also hervorragend, um Brillengläser aus Kunstoff herzustellen. Damit wurden Brillen wie wir sie heute kennen geradezu revolutioniert.
Moderne Brillen
Heutzutage werden die meisten Brillengläser aus Kunstoff hergestellt. Die Entwicklung von CR- 39 hat allen anderen Materialien aus denen heute Gläser hergestellt werden, als Grundlage gedient. Der Anteil gläsernen Brillengläser, obwohl sie immer noch erhältlich sind, ist in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Kunstoffbrillengläser sind verglichen mit gläsernen Brillengläsern viel leichter und bequemer zu tragen und haben den Vorteil, nicht zu brechen, wenn sie auf eine harte Oberfläche fallen.
Seit den ersten Brillen von 1500 hat sich die Technologie deutlich verbessert und Welten liegen zwischen modernen Brillengläsern und den damaligen Modellen. Heutige Standards (zum Beispiel die Vielfalt der erhältlichen Gläser und Rahmen) oder der Möglichkeit Brillengläser herzustellen, die genau Ihren Bedürfnissen entsprechen, haben wenig mit den ersten Brillen des 13. Jahrhunderts zu tun. Und statt horrende Preise im Optikergeschäft zu bezahlen, erhalten Sie bei Visio Rx modernste, hochqualitative Brillengläser und Brillenfassungen nun auch zu erschwinglichen Preisen.
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