Snellen-Haken-Sehtafel

Augenfachpersonal, wie z.B. Ophthamologen, Optiker und Optometristen führen eine Reihe verschiedener Tests zur Untersuchung der Augen durch. Die Palette reicht vom einfachen Snellen-Hakentest bis hin zu komplizierten Augenuntersuchungen, die unter anderem mit hochkomplexen Mikroskopen zur Untersuchung kleinster Strukturen im Auge, durchgeführt werden. Je nach Anzahl und Komplexität der durchgeführten Tests kann eine umfassende Augenuntersuchung eine Stunde oder länger dauern. Im weiteren Verlauf stellen wir eine Reihe verschiedener Tests vor.  

Sehschärfe

Bei einer standardmäßigen Augenuntersuchung werden Ihre Augen üblicherweise zuerst auf die Sehschärfe hin untersucht. Meistens wird bei dieser Untersuchung der klassische Snellen-Hakentest verwendet. Hierbei wird die Sehstärke durch das Ablesen von Zahlen oder Symbolen in unterschiedlichen Größen bestimmt. 

Gesichtsfelduntersuchung

Häufig führt der Arzt eine Untersuchung auf das Vorhandensein von sich im äußeren Gesichtsfeld befindlichen Skotomen oder auch Blind-Spots genannt, durch. Diese Blind-Spots können zum Beispiel durch grünen Star verursacht werden. Außerdem dienen Sie zur Diagnostizierung von Gehirnschäden, die mit Tumoren und Schlaganfällen in Zusammenhang stehen. 

Ein Beispiel eines Farbfehlsichtigkeitstests.

Farbfehlsichtigkeitstests

Normalerweise werden bei umfassenden Augenuntersuchungen auch Farbfehlsichtigkeitstests durchgeführt. Dieser Test dient dazu, Farbenblindheit und andere vererbungsbedingte Störungen bei der Farbwahrnehmung auszuschliessen. Des Weiteren können als Farbenblindheit auftretende Begleiterscheinungen anderer Krankheiten diagnostiziert werden.

Die Retinoskopie

Ein weiterer Bestandteil einer allgemeinen Augenuntersuchung ist die Retinoskopie. Diese wird normalerweise zu Beginn der Untersuchung mit Hilfe eines Phoropters durchgeführt. Bei dieser in gedämmtem Licht stattfindenden Untersuchung werden Sie dazu aufgefordert, Ihren Blick auf ein grösseres Objekt zu fixieren (normalerweise die grösste Buchstabenreihe der Snellen-Tafel). Während der Blick auf die Buchstaben fixiert ist, projeziert der Arzt Licht auf Ihre Netzhaut. Während dieses Vorgangs werden die Gläser des Phoropters gewechselt.

Durch die Ermittlung der Brechungswerts des auftreffenden Lichts kann der Arzt die für Sie passende Gläserstärke ermitteln. Dieser Test ist besonders gut für Kinder und ältere Personen geeignet. Da eine Retinoskopie viel Fachwissen und Erfahrung von Seiten des Arztes erfordert, werden heutzutage meistens Autorefraktoren verwendet.

Der Autorefraktor

Mithilfe eines Phoropters kann der Arzt die exakte Gläserstärke ermitteln.

Der Autorefraktor ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Bestimmung der passenden Gläserstärke. Bei dieser Untersuchung wird der Kopf durch das Stützen auf eine Unterlage möglichst ruhig gehalten. Der Blick wird dabei auf einen hellen Lichtpunkt gerichtet. Genau wie bei der manuellen Bestimmung der Gläserstärke, wird der Brechungswert des auf die Netzhaut auftreffenden Lichts gemessen. Die von Ärzten standardmäßig eingesetzten Autorefraktoren sind dank moderner Technik äußerst Präzise. Besonders Kinder, die noch Probleme mit der Artikulation haben und schnell ungeduldig werden, profitieren von dieser Art von Untersuchung.

Autorefraktoren sind verschiedenen Studien zufolge sehr präzise und zeitsparend. Die Untersuchung dauert weniger als eine Minute, und ist damit deutlich schneller durchführbar als die Phoropteruntersuchung. 

Refraktionstest

Bei der exakten Bestimmung der Gläserstärke wird der Brechungswert des Lichts gemessen. Dies ist der wichtigste Teil einer Augenuntersuchung.

Das Zusammenspiel der Augen wird durch den Abdecktest ermittelt.

Zur Durchführung des Tests wird der Phoropter verwendet. Der Patient wird sitzend dazu aufgefordert, in den Phoropter zu schauen. Während des Tests wechselt der Arzt von einem Glas zum nächsten, und bestimmt Ihre benötigte Stärke nach dem Ausschlussverfahren (welches Glas bietet eine klarere Sicht?). Dieser Vorgang wird gegebenenfalls mehrmals wiederholt.

Dank ständig fortschreitender Technologien in diesem Sektor, werden heutzutage oftmals computergesteuerte Phoropter eingesetzt. Oft sind diese den Ergebnissen des Autorefraktionstests entprechend voreingestellt. 

Durch diese Untersuchungen wird die Ausgeprägtheit Ihrer Kurz- oder Weitsichtigkeit festgestellt. Außerdem können Astigmatismus und Altersweitsichtigkeit diagnostiziert werden. 

Der Abdecktest

Einer der einfachsten und gängisten Tests zur Definierung des Zusammenspiels beider Augen ist der sogenannte Abdecktest. Hierbei wird der Patient vom Arzt dazu aufgefordert, seinen Blick auf einen kleinen Gegenstand auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes zu fixieren. Nacheinander wird dann jeweils ein Auge abgedeckt, während der Blick weiterhin auf den Gegenstand fixiert ist. Hierbei kann der Arzt sicherstellen, ob das geöffnete Auge sich bewegt - dies deutet auf eine Fehlsichtigkeit namens Strabismus hin, oder könnte eine leichte Störung des binokularen Sehens sein. Dies kann zu Schielen oder Amblyopie (Schwachsichtigkeit) führen. Der Test wird auf kürzere Distanz wiederholt.

Der Arzt verwendet bei der Glaukomuntersuchung einen sogenannten Tonometer.

Glaukomuntersuchung

Sämtliche Tests auf eine etwaige bestehende Glaukomerkrankung ermitteln den Augeninnendruck. Am bekanntesten ist hierbei der Tonometer. Da das Auge bei dieser Untersuchung nicht berührt wird, wird diese auch als indirekt bezeichnet. Das Kinn ruht hierbei auf einer Auflage, und der Blick wird auf ein sich im Gerät befindliches Licht gerichtet. Durch einen gezielten Luftstoss kann der Reaktionswert des Auges und somit der Augeninnendruck ermittelt werden. Das Ganze ist absolut schmerzlos. Glaukomerkrankungen sind mit einem erhöhten Augeninnendruck verbunden.

Pupillenerweiterung

Für eine Untersuchung des Augeninneren ist eine Erweiterung der Pupillen erforderlich. Hierfür werden vom Arzt betäubende Augentropfen verabreicht; die Einwirkzeit beträgt 20 - 30 Minuten. Nach Einsetzen des Erweiterungseffekts werden die Augen sehr lichtempfindlich, und sich in unmittelbarer Nähe befindliche Objekte werden unscharf wahrgenommen. Dieser Effekt kann mehrere Stunden andauern.

Nach dem Einsetzen der Wirkung kann der Arzt mittels unterschiedlicher Untersuchungsgeräte einen genauen Blick auf das Innere des Auges werfen. Personen mit einem erhöhten Risiko für Augenerkrankungen profitieren besonders von dieser Untersuchungsmethode.

Sobald sich Ihre Pupillen erweitert haben, kann Ihr Arzt das Augeninnere untersuchen.

Wenn Ihre Pupillen vollständig erweitert sind, kann der Arzt mit verschiedenen Spezialgeräten das Augeninnere untersuchen. Dieser Test ist die beste Methode zur Untersuchung des Augeninneren. Besonders bei Risikopatienten ist dieser Test unerläßlich. 

Die vollständige Untersuchung des Auges 

Der Arzt verwendet eine Spaltlampe zur Untersuchung des Augeninneren. Dieses auch Augenmikroskop genannte Gerät gibt dem Arzt eine vergrößerte Ansicht der inneren Struktur des Auges. Eventuelle Krankheiten und Infektionen können so einfacher diagnostiziert werden.

Zu Beginn der Untersuchung wird der äußere Teil des Auges inklusive Bindehaut, Hornhaut, Iris und Augenlider geprüft. Mithilfe des schon erwähnten Augenmikroskops wird dann der innere Teil des Auges inklusive Sehnerven, Netzhaut, Makula und weiterer Bestandteile, untersucht. In sehr gut ausgerüsteten Praxen werden Aufnahmen mit einer speziellen Kamera gemacht. So kann der Zustand des Augenapparats über mehrere Jahre hinweg auf Veränderungen der Augenstruktur dokumentiert werden. Des Weiteren geben diese Aufnahmen dem Patienten die Möglichkeit diesen Prozess zu verfolgen. 

Dank der Augnemikroskopie können Augenerkrankungen und Störungen wie z.B. Makuladegenerationen, grauer Star, diabetischer Retinopathie und Hornhautgeschwüre festgestellt werden.