Testverfahren bei Farbfehlsichtigkeit
Bei den pseudoisochromatischen Farbtafeln |
Farbenblindheit tritt recht häufig auf - zur Diagnostizierung müssen verschiedene Tests durchgeführt werden.
Um eine vollständige oder teilweise Farbenblindheit auszuschließen, führt der Arzt normalerweise verschiedene Tests durch. Es gibt zwei verschiedene Tests. Der Screening-Test dient zur Diagnostizierung der Farbenblindheit. Beim zweiten Test wird die Farbenblindheit Ihrer Ausgepägtheit entsprechend in verschiedene Kategorien untersteilt.
Screening Test zur Diagnostizierung von Farbenblindheit
Bei den pseudoisochromatischen Farbtafeln nach Ishihara handelt es sich um den bekanntesten Test zur Bestimmung von Farbenblindheit. Die Testmethode wurde nach Shinobu Ishihara, einem japanischen Augenarzt, benannt. Er war der Leiter der zuständigen Forschungsgruppe, und veröffentlichte seine Farbtafeln im Jahre 1917. Der Test besteht aus 24 unterschiedlichen Farbtafeln, die aus kreisförmigen Punktmustern bestehen. Die Punkte bestehen aus verschiedenen Farben und sind von unterschiedlicher Größe und Helligkeit. Eine Person mit normalem Farbsehen kann auf diesen Tafeln Zahlen erkennen, die als Punkte unterschiedlicher Farbe ein Teil des Gesamtbilds sind. Farbenblinde sind dazu nicht in der Lage. Der Test gilt als bestanden, wenn die ersten 15 Tafeln ohne Unsicherheit und Zögern (weniger als 3 Sekunden pro Tafel) völlig korrekt bestimmt werden.
Personen mit normaler Farbsicht sollten die Zahl 29 erkennen. |
In seiner unsprünglichen Form besteht der Ishihara-Farbtest aus 38 Tafeln. Heutzutage werden jedoch meistens Tests mit 24 Tafeln verwendet. Der Test mit 24 Tafeln ist normalerweise Teil einer vom Augenarzt durchgeführten Standarduntersuchung. Bei Brillenträgern wird der Test mit Ihren der Verschreibung entsprechenden Gläsern und bei normalem Tageslicht durchgeführt. Da Kinder und Kleinkinder oft noch nicht in der Lage sind Zahlen zu definieren oder auseinanderzuhalten, ist dieser Test für diese Altersgruppe nur unzureichend.
Pseudoisochromatisch ist der fachspezifische Name um den Ishihara-Farbtest zu beschreiben. Der Name bezieht sich auf die Punkte, die zwar die gleiche Form haben, jedoch von unterschiedlicher Farbe sind (Iso=gleich, Chromatisch=Farbe). Wegen der irreführenden Gestaltung wird das Präfix "Pseudo” hinzugefügt. Seit der Einführung des Tests wurde dieser von vielen Unternehmen nach eigenen Mustern kopiert.
Quantitative Tests für Farbenblindheit
Farnsworth-Munsell 100 Hue Test. |
Quantitative Tests zur Bestimmung von Farbenblindheit sind notwendig, um eine detaillierte Diagnose stellen zu können. Dazu gehört auch die Fähigkeit, Farben auseinanderzuhalten. Der am häufigsten benutzte Test nennt sich Farnsworth-Munsell 100 Hue Test. Der Test besteht aus 4 Reihen mit insgesamt 85 entnehmbaren Farbchips, die das gesamte Farbspektrum umfassen. Durch das folgerichtige Einordnen der Farbchips in der Reihenfolge des Farbtones, kann Farbfehlsichtigkeit schnell erkannt werden.
Um eine akkurate Durchführung des Tests zu gewährleisten, muss dieser bei normalen Tageslichtbedingungen erfolgen. Oft werden speziell beleuchtete Räume benutzt. Jeder Farbchip hat eine Bestimmungszahl auf der Unterseite. Dadurch kann Farbfehlsichtigkeit genau nach Schwere und Art bestimmt werden.
Links: normale Ampel. Rechts: die Wahrnehmung einer farbenblinden Person. |
Unter welchen Umständen sind Farbfehlsichtigkeitstests erforderlich?
Berufsgruppen die ein exaktes Erkennen von Farben erfordern unterliegen Farbenblindheits-Tests. Dazu gehören Designer, Techniker, Grafiker und viele andere.
Da eine Farbenblindheit schon von Geburt an besteht, sind Befürchtungen von Personen über eine eventuelle Behinderung meist unbegründet. Viele Farbfehlsichtige sind sich dieses Problems nicht einmal bewusst, und verspüren keinerlei Beeinträchtigung Ihres Lebensalltags. Farbfehlsichtigkeit kann nicht geheilt werden. Manche Betroffene vertreten jedoch die Meinung, dass speziell getönte Brillen und Kontaktlinsen Ihr Farbsehen verbessern.
Onlinetests
Neuerdings gibt es eine Vielzahl an Farbfehlsichtigkeitstest, die bequem vom PC aus durchgeführt werden können. Viele Anbieter haben Ihre eigenen Versionen des Ihsihara-Tests kreiert. Personen, die sich dem Test zu Hause unterziehen sollten sich jedoch über eine korrekte Abstimmung der Farben auf dem Bildschirm vergewissern. Farben können sich von Bildschirm zu Bildschirm unterscheiden. Bei Ungewissheit ist der Gang zum Augenarzt immer noch die beste Möglichkeit. Durch die Anwendung standardisierter Tests und Materialien wird eine korrekte und akkurate Untersuchung garantiert.
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